Krank durch Wohngifte
Die eigenen vier Wände oder der Arbeitsplatz sind oft mit Wohngiften unterschiedlichster Art belastet. Wohngifte können dauerhaft krank machen oder zumindest vorübergehende Beschwerden auslösen. Das Sick Building Syndrom, die Multiple Chemical Sensitivity oder die Building Related Illness sind Syndrome bzw. Krankheiten, die teilweise auf Wohngifte zurückgeführt werden. Wegen der Vielzahl der möglichen Auslöser kann Beschwerden durch Wohngifte oft nur durch eine professionelle Raumluftanalyse auf den Grund gegangen werden.
Welche Krankheiten drohen durch welche Wohngifte?
Zu den schwerwiegenden durch Wohngifte ausgelösten Krankheiten zählen zum Beispiel Nervenschäden und Krebserkrankungen durch Holzschutzmittel wie Lindan und PCP.
Einige Holzschutzmittel enthalten auch die ebenfalls krebserregenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAKs).1
Aus Möbeln, Fußböden, Lacken und elektronischen Geräten entweicht oft eine Vielzahl von flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs), die unter anderem Schwindel, Kopfschmerzen und Augenreizungen verursachen können.
Zu den VOCs gehört auch das als krebserregend geltende Formaldehyd, welches zum Beispiel aus Spanplatten freigesetzt werden kann. Aus Kunststoffgegenständen und PVC-Fußböden entweichen vielfach Weichmacher, die Allergien und Entwicklungsstörungen hervorrufen können.2
Einige Wohngifte reichern sich auch im Körper an und führen so nach langjähriger Exposition zu Krankheiten an inneren Organen. Zu den häufigsten Wohngiften zählen auch Schimmelpilze, deren Sporen unter anderem Asthma hervorrufen können. Besonders Kinder werden durch Wohngifte teilweise schnell krank. Einige Wohngifte überwinden auch die Plazenta-Schranke und können so bereits den Fötus im Mutterleib schädigen.
Krankheiten und Beschwerden durch Wohngifte sind häufig
Durch Wohngifte hervorgerufene Krankheiten bzw. Beschwerden wurden im Laufe der letzten 30 Jahre zu eigenständigen Bezeichnungen zusammengefasst. So werden zum Beispiel nachweislich durch Chemikalien in Gebäuden hervorgerufene Krankheiten als eine Building Related Illness bezeichnet. Die Bezeichnung Sick Building Syndrom wird für viele unspezifische Beschwerden verwendet, deren Auslöser unter anderem krank machende Wohngifte sein können.
★Schon gewusst? Bei Verdacht auf eine Überempfindlichkeit gegenüber verschiedenen Chemikalien spricht man von einer Multiple Chemical Sensitivity.
Krank durch Wohngifte? Eine Raumluftanalyse kann Klarheit verschaffen
In einigen Wohnungen und Büroräumen konnten bei Raumluftanalysen über hundert verschiedene Schadstoffe festgestellt werden. Die toxische Wirkung dieser potenziell krank machenden Schadstoffe und Wohngifte hängt natürlich stark von ihrer Konzentration und dem Zeitraum der Einwirkung ab.
Spezialisten in entsprechenden Laboren können jedoch häufig diejenigen Wohngifte identifizieren, die höchstwahrscheinlich für Krankheiten oder Beschwerden verantwortlich sind. Raumluftanalysen können auch als präventive Maßnahme vor Erkrankungen schützen.
➥ Building Related Sickness
Bei einer Building Related Sickness kommt es durch krank machende Wohngifte und andere Einflüsse in Gebäuden zu verschiedensten gesundheitlichen Beschwerden. Eine Building Related Illness kann dagegen eine lebensbedrohliche Krankheit sein. Von welchen Keimen und Chemikalien geht eine besonders hohe Gefahr aus?
Informationen zur Building Related Sickness finden Sie hier!
➥ Sick Building Syndrom
Unter dem Sick Building Syndrom leiden in einigen Branchen bis zu 30 % der Arbeitnehmer. Doch was ist das Sick Building Syndrom überhaupt? Gibt es bestimmte auslösende Faktoren oder Chemikalien?
Die Antwort auf diese und weitere Fragen zum Sick Building Syndrom lesen Sie hier!
➥ Multiple Chemical Sensitivity
Obwohl unter der Multiple Chemical Sensitivity in Deutschland ca. 400.000 Menschen leiden, wird die MCS vielfach als Tick oder psychische Störung bezeichnet. Ist diese Einschätzung gerechtfertigt? Kann die MCS behandelt werden?
Lesen Sie hier mehr zum Thema Multiple Chemical Sensitivity!
Quellen:
1 Umweltbundesamt: Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe
2 Bundesumweltamt: Neue Weichmacher in Kunststoffen