Schadstoffe in Klassenzimmern

Kopfschmerzen durch Schadstoffe

Die Schule soll ein Ort sein, der Kinder beim Lernen und in ihrer Entwicklung fördert. Kinder verbringen oftmals die meiste Zeit des Tages in Klassenzimmern und Schulgebäuden. Dass an zahlreichen Schulen in Deutschland in den letzten Jahren immer wieder eine erhebliche Belastung mit Schadstoffen gemessen wurde, versetzt viele Eltern in Unglauben und Schrecken.

Die Schadstoffe in Klassenzimmern verhindern eine gesunde Lernatmosphäre und beeinträchtigen die Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit. In manchen Fällen lösen sie bei Kindern und Jugendlichen auch Kopfschmerzen, Müdigkeit und schlimmere Beschwerden aus.
In diesem Artikel wollen wir einige Schadstoffe vorstellen, die in Schulen und Klassenräumen vorkommen können.

Belastung mit PCB in Schulen

Ein gewöhnliches Klassenzimmer: Leider sind hier Schadstoffe keine Seltenheit.Obwohl die Verwendung von polychlorierten Biphenylen (PCB) schon seit einiger Zeit verboten ist, finden sich noch in einer Vielzahl von Schulen und Klassenzimmern hohe Konzentrationen dieses Schadstoffs. PCB findet sich in Fugendichtungsmassen und Brandschutzanstrichen. Gibt es noch alte PVC-Böden in den Schulen, kann auch von ihnen PCB an die Luft abgegeben werden.

PVC-Bodenbeläge können auch Di(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP) enthalten, das jedoch in der Zwischenzeit ebenfalls verboten ist, da es furchtschädigend und fruchtbarkeitsschädigend wirkt.1

Sanierungsmaßnahmen, die die PCB-Belastung in Schulen verringern können, sind mitunter sehr aufwändig und kostspielig. Schon häufig wurden Schulen wegen einer nicht tragbaren Belastung geschlossen.
PCB gilt als krebserregend und kann das Nervensystem schädigen. Darüber hinaus lagert es sich in menschlichem Gewebe an und kann nicht-einschätzbare gesundheitliche Spätfolgen haben.


Schulen wegen Formaldehyd geschlossen

Auch wegen zu hohen Formaldehydkonzentrationen in Klassenzimmern mussten in den letzten Jahren Schulen vorübergehend geschlossen werden.
Formaldehyd ist ein Schadstoff, der bei Zimmertemperatur gasförmig ist. Das Gas wird als krebserregend eingestuft, wenn man ihm in einer ausreichend hohen Konzentration über längere Zeit ausgesetzt ist. Die häufigsten Symptome bei Lehrern und Schülern sind Kopfschmerzen, Reizung der Schleimhäute und Übelkeit. Auch auf die Konzentrationsfähigkeit hat Formaldehyd negative Auswirkungen, was in Klassenzimmern natürlich besonders vermieden werden sollte.

In Schulen wurde Formaldehyd vor allem in Spanplatten und Deckenverkleidungen gefunden. Diese werden bzw. wurden mit formaldehydhaltigen Klebern und Leimen verarbeitet.
Formaldehyd ist jedoch auch in zahlreichen anderen Stoffen und Produkten enthalten, z.B. in Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, Fertigparkett, Tapeten und Möbeln. Es ist also nicht verwunderlich, wenn Schüler und Lehrer in Schulen einer erhöhten Formaldehydkonzentration ausgesetzt sind.

Für Formaldehyd wurde vom Umweltbundesamt ein Richtwert von 0,1 ppm (parts per million, entspricht 0,124 mg/m³) definiert, der auch bei ungünstigen Bedingungen nicht überschritten werden sollte.2


Da in Schulen oft große Mengen an formaldehydhaltigen Werkstoffen verbaut werden, liegen die Messwerte schnell über dem Grenzwert. Dabei können sich bei empfindlichen Personen sogar schon bei Konzentrationen unter dem Grenzwert körperliche Symptome zeigen.


Probleme mit Asbest im Klassenzimmer

Asbest ist auch im Klassenzimmer immer wieder ein Problem.Da viele Schulgebäude schon einige Jahrzehnte alt sind, kämpfen zahlreiche Gemeinden heute mit Asbestfunden in Klassenzimmern. Im Großteil der in den 60er und 70er Jahren erbauten Schulen wurde Asbest vor allem für Dachabdeckungen, Fassadenplatten, Bodenabdeckungen und als Brandschutz verwendet.

Asbest ist ein natürliches Mineral, das nicht-brennbare Eigenschaften hat und allgemein sehr langlebig ist. Asbest an sich ist nicht giftig, heute weiß man jedoch, dass Asbestfasern lungengängig sind und dort Krebs sowie Asbestose (Vernarbung des Lungengewebes) auslösen können.

Solange Asbest gebunden und unbeschädigt ist, besteht keine Gesundheitsgefahr.
Durch Alterung, klimatische Einflüsse und Zerfall werden jetzt – fünfzig Jahre später – jedoch immer wieder deutlich erhöhte Konzentrationen von Asbeststäuben in Klassenzimmern, Turnhallen und Schulgebäuden gemessen.
Das Problem ist, dass betroffene Schüler und Lehrer die Fasern in der Atemluft nicht bemerken, da sie nicht gerochen, gesehen oder geschmeckt werden können.

Oftmals wird Asbest erst bei Sanierungsmaßnahmen zufällig entdeckt. Auch aufgrund von Krankheitssymptomen kann eine Asbestbelastung nicht unmittelbar bemerkt werden, da sich Beschwerden erst nach Jahren bis Jahrzehnten entwickeln.

Obwohl das Thema Asbest in Schulen und Klassenzimmern Besorgnis erregend ist, gingen Gesundheitsämter bei vergangenen Fällen von vorübergehenden Schulschließungen wegen Asbest von keinem erhöhten Gesundheitsrisiko aus.


Weitere Schadstoffe in Schulen und Klassenzimmern

Neben den oben genannten Schadstoffen wurden in der Vergangenheit auch eine Reihe anderer bedenklicher Substanzen in Schulgebäuden und Klassenzimmern gefunden. Dazu gehören zum Teil Stoffe, die in der Zwischenzeit zwar verboten sind, sich aber trotzdem heute noch als Altlasten in Schulgebäuden finden.
Dies sind Holzschutzmittel wie Lindan und Pentachlorphenol, die bei einer langfristigen Exposition u.a. die Leber schädigen sowie eine immuntoxische Wirkung haben.
Außerdem fanden sich Flammschutzmittel, die in sehr vielen Produkten verarbeitet werden (z.B. in Teppichen, Tapeten, Montageschäumen, Computern).
Auch Schimmel ist, besonders in Neubauten, deren Bausubstanz noch nicht vollständig ausgetrocknet ist, häufig ein Problem in Schulen und Klassenzimmern.

Generell lässt sich beobachten, dass nicht nur Schadstoffaltlasten in Schulen ein Problem sind, sondern dass oftmals auch bei Neubauten zu wenig auf Schadstofffreiheit und Funktionalität geachtet wird. Häufig sind die Lüftungsmöglichkeiten unzureichend, die auch dazu beitragen könnten, die Schadstoffkonzentration in Klassenzimmern und Schulen niedrig zu halten und einer Schimmelbildung entgegenzuwirken.

Quellen:

1 Umweltbundesamt: Weichmacher
2 Umweltbundesamt: Krebserzeugende Wirkung von Formaldehyd – Änderung des Richtwertes für die Innenraumluft von 0,1 ppm nicht erforderlich  

Kopfschmerzen durch Schadstoffe Die Schule soll ein Ort sein, der Kinder beim Lernen und in ihrer Entwicklung fördert. Kinder verbringen oftmals die meiste Zeit des Tages in Klassenzimmern und... mehr erfahren »
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Schadstoffe in Klassenzimmern

Kopfschmerzen durch Schadstoffe

Die Schule soll ein Ort sein, der Kinder beim Lernen und in ihrer Entwicklung fördert. Kinder verbringen oftmals die meiste Zeit des Tages in Klassenzimmern und Schulgebäuden. Dass an zahlreichen Schulen in Deutschland in den letzten Jahren immer wieder eine erhebliche Belastung mit Schadstoffen gemessen wurde, versetzt viele Eltern in Unglauben und Schrecken.

Die Schadstoffe in Klassenzimmern verhindern eine gesunde Lernatmosphäre und beeinträchtigen die Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit. In manchen Fällen lösen sie bei Kindern und Jugendlichen auch Kopfschmerzen, Müdigkeit und schlimmere Beschwerden aus.
In diesem Artikel wollen wir einige Schadstoffe vorstellen, die in Schulen und Klassenräumen vorkommen können.

Belastung mit PCB in Schulen

Ein gewöhnliches Klassenzimmer: Leider sind hier Schadstoffe keine Seltenheit.Obwohl die Verwendung von polychlorierten Biphenylen (PCB) schon seit einiger Zeit verboten ist, finden sich noch in einer Vielzahl von Schulen und Klassenzimmern hohe Konzentrationen dieses Schadstoffs. PCB findet sich in Fugendichtungsmassen und Brandschutzanstrichen. Gibt es noch alte PVC-Böden in den Schulen, kann auch von ihnen PCB an die Luft abgegeben werden.

PVC-Bodenbeläge können auch Di(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP) enthalten, das jedoch in der Zwischenzeit ebenfalls verboten ist, da es furchtschädigend und fruchtbarkeitsschädigend wirkt.1

Sanierungsmaßnahmen, die die PCB-Belastung in Schulen verringern können, sind mitunter sehr aufwändig und kostspielig. Schon häufig wurden Schulen wegen einer nicht tragbaren Belastung geschlossen.
PCB gilt als krebserregend und kann das Nervensystem schädigen. Darüber hinaus lagert es sich in menschlichem Gewebe an und kann nicht-einschätzbare gesundheitliche Spätfolgen haben.


Schulen wegen Formaldehyd geschlossen

Auch wegen zu hohen Formaldehydkonzentrationen in Klassenzimmern mussten in den letzten Jahren Schulen vorübergehend geschlossen werden.
Formaldehyd ist ein Schadstoff, der bei Zimmertemperatur gasförmig ist. Das Gas wird als krebserregend eingestuft, wenn man ihm in einer ausreichend hohen Konzentration über längere Zeit ausgesetzt ist. Die häufigsten Symptome bei Lehrern und Schülern sind Kopfschmerzen, Reizung der Schleimhäute und Übelkeit. Auch auf die Konzentrationsfähigkeit hat Formaldehyd negative Auswirkungen, was in Klassenzimmern natürlich besonders vermieden werden sollte.

In Schulen wurde Formaldehyd vor allem in Spanplatten und Deckenverkleidungen gefunden. Diese werden bzw. wurden mit formaldehydhaltigen Klebern und Leimen verarbeitet.
Formaldehyd ist jedoch auch in zahlreichen anderen Stoffen und Produkten enthalten, z.B. in Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, Fertigparkett, Tapeten und Möbeln. Es ist also nicht verwunderlich, wenn Schüler und Lehrer in Schulen einer erhöhten Formaldehydkonzentration ausgesetzt sind.

Für Formaldehyd wurde vom Umweltbundesamt ein Richtwert von 0,1 ppm (parts per million, entspricht 0,124 mg/m³) definiert, der auch bei ungünstigen Bedingungen nicht überschritten werden sollte.2


Da in Schulen oft große Mengen an formaldehydhaltigen Werkstoffen verbaut werden, liegen die Messwerte schnell über dem Grenzwert. Dabei können sich bei empfindlichen Personen sogar schon bei Konzentrationen unter dem Grenzwert körperliche Symptome zeigen.


Probleme mit Asbest im Klassenzimmer

Asbest ist auch im Klassenzimmer immer wieder ein Problem.Da viele Schulgebäude schon einige Jahrzehnte alt sind, kämpfen zahlreiche Gemeinden heute mit Asbestfunden in Klassenzimmern. Im Großteil der in den 60er und 70er Jahren erbauten Schulen wurde Asbest vor allem für Dachabdeckungen, Fassadenplatten, Bodenabdeckungen und als Brandschutz verwendet.

Asbest ist ein natürliches Mineral, das nicht-brennbare Eigenschaften hat und allgemein sehr langlebig ist. Asbest an sich ist nicht giftig, heute weiß man jedoch, dass Asbestfasern lungengängig sind und dort Krebs sowie Asbestose (Vernarbung des Lungengewebes) auslösen können.

Solange Asbest gebunden und unbeschädigt ist, besteht keine Gesundheitsgefahr.
Durch Alterung, klimatische Einflüsse und Zerfall werden jetzt – fünfzig Jahre später – jedoch immer wieder deutlich erhöhte Konzentrationen von Asbeststäuben in Klassenzimmern, Turnhallen und Schulgebäuden gemessen.
Das Problem ist, dass betroffene Schüler und Lehrer die Fasern in der Atemluft nicht bemerken, da sie nicht gerochen, gesehen oder geschmeckt werden können.

Oftmals wird Asbest erst bei Sanierungsmaßnahmen zufällig entdeckt. Auch aufgrund von Krankheitssymptomen kann eine Asbestbelastung nicht unmittelbar bemerkt werden, da sich Beschwerden erst nach Jahren bis Jahrzehnten entwickeln.

Obwohl das Thema Asbest in Schulen und Klassenzimmern Besorgnis erregend ist, gingen Gesundheitsämter bei vergangenen Fällen von vorübergehenden Schulschließungen wegen Asbest von keinem erhöhten Gesundheitsrisiko aus.


Weitere Schadstoffe in Schulen und Klassenzimmern

Neben den oben genannten Schadstoffen wurden in der Vergangenheit auch eine Reihe anderer bedenklicher Substanzen in Schulgebäuden und Klassenzimmern gefunden. Dazu gehören zum Teil Stoffe, die in der Zwischenzeit zwar verboten sind, sich aber trotzdem heute noch als Altlasten in Schulgebäuden finden.
Dies sind Holzschutzmittel wie Lindan und Pentachlorphenol, die bei einer langfristigen Exposition u.a. die Leber schädigen sowie eine immuntoxische Wirkung haben.
Außerdem fanden sich Flammschutzmittel, die in sehr vielen Produkten verarbeitet werden (z.B. in Teppichen, Tapeten, Montageschäumen, Computern).
Auch Schimmel ist, besonders in Neubauten, deren Bausubstanz noch nicht vollständig ausgetrocknet ist, häufig ein Problem in Schulen und Klassenzimmern.

Generell lässt sich beobachten, dass nicht nur Schadstoffaltlasten in Schulen ein Problem sind, sondern dass oftmals auch bei Neubauten zu wenig auf Schadstofffreiheit und Funktionalität geachtet wird. Häufig sind die Lüftungsmöglichkeiten unzureichend, die auch dazu beitragen könnten, die Schadstoffkonzentration in Klassenzimmern und Schulen niedrig zu halten und einer Schimmelbildung entgegenzuwirken.

Quellen:

1 Umweltbundesamt: Weichmacher
2 Umweltbundesamt: Krebserzeugende Wirkung von Formaldehyd – Änderung des Richtwertes für die Innenraumluft von 0,1 ppm nicht erforderlich  

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